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Autorenbildcrazythedog

Butterbirne

Aktualisiert: 16. Jan. 2019

Eine kleine Nachlässigkeit meinerseits, ein schwacher Moment wird zur größten Tortur des gesamten Kroatienurlaubs.

Eingebuttert

Ein Spaziergang am Strand, etwas Schwimmen im Wasser und eine wohltuende Suhle in richtig gut duftendem Fischabfall...das Leben kann so schön sein! Blöderweise sehen das meine Frauchen nicht so. Sie rümpfen die Nase, als sie mich nach dem Badespass am Bulli mit dem Handtuch abtrocknen. Kim würgt sogar fast den gerade gegessenen Grillkäse wieder hoch. Den Rest des Nachmittags wird sie mir meines Geruchs wegen in den Ohren liegen.


Am Campingplatz angekommen, machen sich die Zweibeiner auch gleich bei, mir mein neues Eau de Cologne aus dem Pelz waschen zu wollen. So sehr ich das Baden im Meer, Tümpeln, Flüssen und Seen auch geniesse, ich hasse Duschen. Und vor allem hasse ich Hundeduschen!!! Doch genau unter diese zerren mich die beiden und shampoonieren mich ordentlich ein.

Als ob es nicht schon genug wäre, dass ich anschließend wie ein Cliff-Duschgel-Model rieche, werden auch noch alle Kuscheldecken aus dem Bulli verbannt, weil ich diese - jedenfalls für die menschliche Nase - auch versaut haben soll.

Mein Fischgeruch allerdings bleibt. Und das bedeutet, kein liebevolles Kuscheln mehr, ständige Vorhaltungen, dass ich stinke und zu guter Letzt: die Verbannung auf den Vordersitz.

auf den Vordersitz verbannt

Auch die dritte Dusche und überaus sorgfältiges Einschäumen mit "Adidas After Sport" ändert nix daran: ich rieche weiterhin nach leicht gegorenen Fischinnereien.

In ihrer Verzweiflung wendet sich Kim per Whats App an Falk, ein Freund, der immer gute Lösungen parat hat. Auch in diesem Fall.

Bei einem Arztbesuch habe er mal in der "Brigitte" gelesen, dass Butter gegen allmögliche Arten von schlechten Gerüchen helfen soll. Ausprobiert hatte er das auch bereits. Er hatte mal nach einer durchzechten Nacht eine Dose Heringsfilet in Tomatensoße aus Versehen auf sein Kanninchen gekleckert, als "Finnchen" gerade zwischen seinen Beinen herhoppelte und den widerlichen Gestank dann mit Butter neutralisiert.

Also wird kurzerhand im nächsten Supermarkt kroatische Markenbutter besorgt und erneut die Duschfolter praktiziert. Das Einbuttern lass ich mir ja noch gefallen...schmeckt auch ganz gut das Zeug.

Doch dann gehts es zum vierten Mal innerhalb von drei Tagen unter die Dusche. Das ist echt zuviel. Wenigstens bin ich anschließend nicht die einzige, die nass ist und die Zweibeiner scheinen zufrieden. Das sollte nämlich die letzte Dusch-Prozedur sein. Ich rieche wieder gewohnt dezent...nach Crazy eben.

Mein Nylon-Halsband unterdessen ist nicht mehr zu retten und verbleibt bis in alle Ewigkeit auf dem Campingplatz in Istrien.


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